„Vier Briefe an die Zeugen meiner Kindheit“ erzählt die bewegende Geschichte eines jungen Mädchens, das in Lwów
(Lemberg) durch die Gewalttaten der deutschen Wehrmacht Mutter und Schwester verliert und nur auf sich gestellt den Holocaust überlebt. Das Buch ist zugleich ein eindrückliches Zeitzeugnis vom Leben in Ostpolen in den 1930er-Jahren Erst sechzig Jahre nach dem Holocaust, als pensionierte Ärztin in Kalifornien, beginnt die 1932 geborene Helena Ganor ihre traumatischen Erlebnisse aufzuzeichnen. In vier autobiographischen, aber fiktiven Briefen, richtet sie ihren Blick auf die wichtigsten Vertrauten ihrer Kindheit: Mutter und Schwester (die beide im Holocaust umgekommen sind), Vater (der als Arzt der Roten Armee überlebt hat) und Stiefmutter. In eindrücklichen Bildern würdigt die Autorin das Leben, Denken und Handeln dieser vier Menschen in schwerer Zeit. Sie schildert aus der Perspektive des Kindes den unbeschwerten Alltag mit seinem Nebeneinander der Kulturen und Traditionen in einem ostpolnischen Dorf. Und sie berichtet vom ungeheuren Bruch, den Pogromen und Mordaktionen, die mit dem Beginn der deutschen Besatzung die bisher heile Welt des Mädchens zerstört haben. Dass die Autorin auch ihren Weg zurück ins Leben beschreibt, macht dieses Buch auch für jüngere Leser zugänglich und zukunftsweisend – weshalb es nun in deutscher Übersetzung erscheint.
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