Albert Precht: Die unendliche Leichtigkeit des Kletterns. Stille Wasser gründen tief. Wenn diese Weisheit auf einen zeitgenössischen Bergsteiger zutrifft, dann auf den Bischofshofener Albert Precht. Auf einem Bergbauernhof aufgewachsen, waren die Berge für ihn schon früh gleichbedeutend mit Freiheit, die er immer wieder aufsuchte, um sich auf neue Abenteuer einzulassen. Fast schon 'berüchtigt' sind seine unzähligen Erstbegehungen, die sich durch spärlichste Absicherung und eine äusserst harte Einstufung auszeichnen. Geleitet vom Erlebnis der Bewegung, der Leidenschaft des Suchens und der Freude des Findens hat Albert Precht über 800 Routen erstbegangen, vor allem im heimischen Hochkönig-Gebiet, im Tennengebirge und im Dachstein, aber auch in den Dolomiten, auf Korsika, im jordanischen Jabel Rum oder im Oman. Er nahm an Expeditionen in den Kaukasus, nach Peru, zum Makalu und zum Nanga Parbat teil und befuhr einige Steilwände mit Ski, doch seine eigentliche Passion – er selbst spricht von Sucht – blieb das Klettern, zunehmend auch in Alleingängen. Dort verbindet sich seine geniale Kletterkunst mit dem Instinkt und den Erfahrungen aus Hunderten grossartiger Routen zu Anstiegen von kompromisslosem Schwung bei minimalem Einsatz technischer Hilfsmittel. In seinem sehr persönlichen Buch schildert Precht die ethischen Auseinandersetzungen der Kletterszene ebenso wie seine Reifung vom absoluten Bohrhakengegner zum dosierten Sanierer eigener Routen – nicht ohne die Sinnhaftigkeit extremen Tuns und sein eigenes Treiben in Frage zu stellen.
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