Johann Puch (1862 – 1914), Handwerker, Industrieller und Begründer der Puch-Werke, gilt zu Recht als Visionär, der wesentlich zur Motorisierung des Landes beigetragen hat. Sehr früh hat er sein Unternehmen über die Fahrradproduktion und das motorisierte Zweirad zum Automobilhersteller entwickelt. Sein Erbe wirkt bis in die heutige Zeit, auch wenn sich das Unternehmen auf der historischen Zeitreise immer wieder an die sich ändernden Zeiten anpassen musste.
Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung im Jahr 1938 wurden viele Betriebe des Landes systematisch in die Deutsche Rüstungsindustrie eingegliedert, so auch der Steyr-Daimler-Puch-Konzern und damit das „Puchwerk" in Graz. Ein im Jahr 1941 an den Steyr-Daimler-Puch-Konzern ergangener Großauftrag zur Herstellung von Flugzeugmotoren führte zur Errichtung eines neuen Werkes, genannt „Puchwerk II", in Graz-Thondorf. Als „Kind des Krieges" war das Werk sehr schnell mit Zwangsarbeit, Bombardierungen, Zerstörungen, Verlagerungen unter Einsatz von KZ-Häftlingen, Plünderungen und Demontagen konfrontiert.
Nach dem Krieg, durch den Fleiß der Belegschaft wieder aufgebaut, durchlebte es über viele Jahrzehnte wirtschaftliche Höhen und Tiefen.
Heute präsentiert sich das zum MAGNA-Konzern gehörige Werk als wirtschaftlich gesundes, hochprofessionelles und innovatives Unternehmen im automotiven Bereich.
Das vorliegende Buch spannt den Bogen von den Anfängen unter dem Firmengründer Johann Puch bis in die Gegenwart, wobei insbesondere auf die Entstehung und die Weiterentwicklung des „Puchwerkes II" in Graz-Thondorf eingegangen wird. Viele bis heute unveröffentlichte Fotos und Übersichten geben einen tiefen Einblick in ein spannendes Unternehmen.
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