Juni 10, 2021

Wandern durch die Weinberge von Rheinhessen 

Rheinhessen, das Sonnenland mit den 1000 Hügeln hat viel Natur, Erholung und auch kulinarische Genüsse zu bieten. Heute wollen wir euch unsere Lieblingstour aus dem Rother Wanderführer von Jörg-Thomas Titz in der mediterran angehauchten Region in Rheinland-Pfalz vorstellen: Den RheinTerrassenWeg von Guntersblum nach Dienheim.

Wandern am RheinTerrassenWeg von ­Guntersblum nach Dienheim

Ein römischer Reiter, Weinberge und der große Strom

 

Die Rundwanderung auf sonnigen und aussichtsreichen Weinbergwegen führt uns auf dem RheinTerrassenWeg von Guntersblum nach Dienheim, wo vor 150 Jahren ein bedeutender römischer Grabstein gefunden wurde. Von dort wandern wir zum Rhein, folgen dem Fluss zur Kühkopffähre und gelangen über die Felder zurück nach Guntersblum.

Karte RheinTerrassenWeg

Dauer: 4 Std.
Ausgangspunkt: Guntersblum, Leininger Schloss (Verbandsgemeindeverwaltung).
Höhenunterschied: 130 m.
Markierung: RheinTerrassenWeg.
Anforderungen: Mittel, Weinberg- und Feldwege.
Einkehr: Gaststätten in Guntersblum und Dienheim, Gasthaus zum Rheinhof und Gasthaus am Rhein (Do–So ab 10 Uhr geöffnet) bei der Kühkopffähre.
Sehenswürdigkeiten: Guntersblum: Etwa 1 km zieht sich der Kellerweg am erhöhten Westrand des Orts entlang. Die alten Weinkeller sind dadurch vor Grund- und Hochwasser geschützt; der älteste stammt von 1600. Am vorletzten und letzten Augustwochenende wird hier das Kellerweg-Fest gefeiert.
Karte: Topografische Karte 1:50.000 »Mainz und Rheinhessen«.

Höhenprofil RheinTerrassenWeg

Wegbeschreibung

Unsere Wanderung beginnt in Guntersblum

Unsere Wanderung beginnt in Guntersblum (1) am 1704 erbauten Leininger Schloss (Verbandsgemeindeverwaltung Rhein-Selz). Von dort gehen wir zur Promenade und lassen uns vom RheinTerrassenWeg nach Dienheim leiten. Dazu gehen wir rechts auf der Promenade zur Schlossstraße, auf dieser links zur Götzenstraße, auf dieser ebenfalls links und Am Weiberdeich rechts. Wir kommen am Kellerweg (2) vorbei, der sich jedes Jahr an den letzten beiden Wochenenden im August beim Kellerweg-Fest in eine quirlige Weinmeile verwandelt.

Danach verlassen wir den Ort, biegen am Ende der Sackgasse nach rechts ab und wandern zwischen den Bäumen hindurch. Dann führt unser Weg 500 m geradeaus am Feldrand entlang, bis wir nach links abbiegen und den Kachelberggraben überqueren. Daran entlang erreichen wir rechts die L 437, die wir rechts haltend überqueren und geradeaus weiter an den Bäumen entlanggehen. An einer Wegkreuzung steht der Römerturm (3), ein Wingertshäuschen.

Es geht in die Weinberge

Von der Anhöhe haben wir einen weiten Blick über Guntersblum, Oppenheim und die Rheinebene bis zum Odenwald. Wir folgen weiter geradeaus dem von Bäumen gesäumten schmalen Weg, der kurz vor dem Sasselbach (4) in einen asphaltierten Wirtschaftsweg mündet. Auf diesem überqueren wir rechts den kleinen Bach und wandern gleich dahinter auf dem Naturpfad rechts an den Bäumen entlang, bis dieser vor der B 9 auf einen asphaltierten Weg trifft.

Auf diesem gehen wir kurz rechts, dann links auf dem Weinbergweg oberhalb der B 9 weiter. Durch die terrassenförmig angelegten Weinberge wandern wir an Ludwigshöhe vorbei und erreichen hinter der Straße K 41 den Siliusbrunnen (5), eine Rast- und Grillanlage. In der Nähe fand man 1838 einen bemalten römischen Grabstein, dessen Inschrift besagt, dass darauf das Totenmahl für den Reitersoldaten Silius dargestellt ist (siehe Einleitungskapitel).

RheinTerrassenWeg

© Jörg-Thomas Titz

RheinTerrassenWeg

RheinTerrassenWeg

Nun sind wir am Rhein

Wir wandern am Brunnen vorbei die nächsten 1,5 km geradeaus durch die Weinberge, bis wir an einem Wäldchen vorbeikommen, hinter dem wir nach 200 m an einer Wegkreuzung (6) den RheinTerrassenWeg verlassen und rechts gehen. Vor dem Neubaugebiet halten wir uns kurz links und gelangen dann rechts auf dem Taubhausring zur Rheinstraße in Dienheim (7). Wir gehen auf dieser kurz rechts und folgen dann links der Berliner Straße durch den Ort. Auf der Straße Am Ehrenmal gehen wir rechts am Friedhof vorbei zur Bahnstraße und unterqueren auf dieser links durch die Unterführung die Bahnlinie und die B 9. Dahinter wandern wir auf dem asphaltierten Feldweg 1,8 km immer geradeaus über die Felder. Wo Bäume wachsen, überqueren wir am Rand des Naturschutzgebiets Viehweide den Michelrödergraben (8) und erreichen danach den Rhein (9).

Auf dem Uferweg, den früher wohl auch schon die Treidler mit ihren Pferden entlanggingen, wandern wir nun 2,5 km lang flussaufwärts an Deutschlands größtem Strom entlang bis zu einer Abzweigung (10) vor der Kühkopffähre. Die Personenfähre bringt von Ostern bis Ende Oktober sonn- und feiertags Wanderer und Radfahrer über den Rhein zum hessischen Kühkopf, einer unter Naturschutz stehenden Altrhein-Landschaft. Wir gehen rechts und am Gasthaus am Rhein links auf dem Feldweg zum Naturschutzgebiet Fischseegraben (11).

Zurück zum Ausgangspunkt

Vom Fischseegraben wandern wir rechts auf dem Rheinterrassen-Zuweg immer geradeaus an dem Naturschutzgebiet entlang bis zur Gimbsheimer Straße. An dieser müssen wir rechts entlanggehen, um am Ende die viel befahrene B 9 zu überqueren. Auf der anderen Straßenseite folgen wir dem Weg links zum Bahnhof von Guntersblum. Dort treffen wir wieder auf den RheinTerrassenWeg, auf dem wir durch die Unterführung die Gleise unterqueren und uns geradeaus auf der Wormser Straße, der Mühlstraße und rechts auf der Alsheimer Straße zurück zum Ausgangspunkt (1) leiten lassen.

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Titelfoto: © Karsten Würth