März 22, 2022

Oberes Waldviertel - Das kleine Skandinavien Österreichs

Die Region im Nordwesten Niederösterreichs bietet neben Wiesen, Feldern und Weiden, die teils von gigantischen Steinformationen durchsetzt sind, der Ruhe beim Fischen in einem der zahlreichen Teiche auch noch ein breites kulturelles Angebot in einer ihrer zahlreichen malerischen Kleinstädte. Ein Erlebnis für jeden Natur-und Kulturfreund.

Die Märchenhafte Grenze zu Tschechien

Das Obere Waldviertel zieht sich in einem Bogen entlang der tschechischen Grenze von Haugschlag über Litschau, Heidenreichstein, Schrems, Gmünd und Weitra nach Bad Großpertholz. Besonders zu Empfehlen ist hier der Naturpark Blockheide. Die Wiesen-, Heide- und Waldlandschaft ist bekannt für ihre sagenhaften Wackelsteine, denen auch im Aussichtsturm eine Ausstellung unter dem Titel „Die Geburt der Wackelsteine“ gewidmet ist. Der Naturpark lässt sich auf vier Themenwegen durchwandern, ein geologisches Freilichtmuseum macht mit 34 Steinen unterschiedlichster Herkunft vertraut und der neu gestaltete Naturspielplatz lädt zum Herumtoben ein.

Dauer: 1:45h 
Länge: 5,4 km
Ausgangspunkt: Parkplatz Großeibenstein
Höhenunterschied: 100 Hm
Anforderungen: Leicht
Einkehr/Unterkunft:
Schutzhaus Blockheide, Latschenhütte, Gh. „Zur Blockheide“ in Großeibenstein, Gh. „Schüsselwirt“ in Grillenstein
Tipps: Die Wanderung kann bei gleichem Zeitaufwand auch von dem am Stadtrand von Gmünd gelegenen Ortsteil Grill1enstein (ca. 2 km südlich von Großeibenstein) unternommen werden.

Information: Tourismusverband Oberes Waldviertel
Karte:  Nördliches Waldviertel - Gmünd - Heidenreichstein - Waidhofen a. d. Thaya - Raabs, Wander + Radkarte 1:50.000

Höhenprofil Gahwinden

Höhenprofil Blockheide © Rother Bergverlag

Der Start der Wanderung

Vom Parkplatz die Großeibensteiner Straße südostwärts durch den Ort, dann links den Blockheideweg nach 100 m zum Eingang 2 in den Blockheidepark. Auf bez. Fahrweg eben fort und aufwärts (rechts Wackelstein und Koboldsteine) zur Gmündner Höhe , 519 m, mit Jausenstation, Spielplatz und Aussichtsturm. Jenseits hinab zum Blockheideteich mit der Hubertuskapelle und entlang des Westufers bis zu einer Teilung. Links den Fahrweg ostwärts zu Abzweigung, von dort nach links Abstecher zum Geologischen Freilichtmuseum Anschliffe der wichtigsten Waldviertler Gesteinsarten –, danach wieder zurück zum Fahrweg. Diesen nach links zur Teilung beim Schwedenkreuz. Nun nach rechts zu den Teufelssteinen (Teufelsbett, Teufelsbrotlaib, Schullerstein) genau am Meridian 15 Grad östlicher Länge. Auf bez. Fußweg südwärts über Wiesen zu einem Fahrweg und diesen bei der folgenden Gabelung links haltend und nordostwärts zum mächtigen Christophstein am Waldrand. An der folgenden Teilung (links der „Granitbearbeitungslehrpfad“) den Waldweg nach rechts zu den beiden Mondteichen (mit der „Steinmetz-Unterstandshütte“). Nun in Nordrichtung zu einem Fahrweg und diesen links zur Verzweigung beim Jägerkreuz

Die Nepalbrücke über die Gurgler ArcheWald in der Blockheide.
©Servus die Wadln_Adobe Stock

 

Der Originelle Pilzstein

 Auf Fußweg nach rechts aufwärts zum originellen Pilzstein, danach zum Fahrweg Nr. 5b. Auf ihm vorbei am Kirchenwald-Steinbruch zum Standort des früher größten Granitsteins der Heide, der 1897 gesprengten „Lutherischen Kirche“ und zum Herschenberger Steinbruch. Geradeaus zu einer Forststraße und diese links haltend nach Großeibenstein.

Tiefblick von der Ruine Dürnstein zur Donau und auf das Stadtgebiet von Dürnstein.Der Pilzstein.
©Karl Allen Lugmayer_Adobe Stock

Unterwegs von Schildhütten nach Weißenkirchen mit Rückblick zur Ruine Dürnstein.Wald und gestein.
©Michael Knöbl_Adobe Stock

Herbstlich verfärbtes Weinlaub der Riede Achleiten mit Blick auf WeißenkirchenDie Steienernen Sehenswürdigkeiten der Blockheide.
@grafxart_Adobe Stock

Alle Schönheiten des Waldviertels vereint

Es gibt nichts im Blockheidepark, was sich nicht auch anderswo im Waldviertel fände! Buntes Heidekraut, skurril geformte Felsblöcke, Fischteiche und malerische Birkenbestände: Sie sind nun einmal Charakteristika dieser nordisch anmutenden Plateau- und Granitlandschaft im nördlichen Niederösterreich. Doch nur selten gibt es das alles auf einem Fleck, so konzentriert und auf so engem Raum vereint wie in diesem Naturpark bei Gmünd und Eibenstein. Klar, dass hier eine Würdigung dieser wohl beliebtesten Waldviertel-Wanderung nicht fehlen darf, führt sie doch mühelos und wie im Zeitraffer eine der schönsten Landschaften Europas vor Augen

 

Tiefblick von der Ruine Dürnstein zur Donau und auf das Stadtgebiet von Dürnstein.Traditonelle Forelle
©ExQuisine_Adobe Stock

Unterwegs von Schildhütten nach Weißenkirchen mit Rückblick zur Ruine Dürnstein.
Wackelsteine
©Jfl Photography_Adobe Stock

Herbstlich verfärbtes Weinlaub der Riede Achleiten mit Blick auf WeißenkirchenTypischer Waldviertler Wasserfall
©robert1717_Adobe Stock

Safran

Bier und Hopfen
©Printems_Adobe Stock

Der Braukunst verpflichtet

Als älteste Braustadt Österreichs feierte Weitra 2021 ihr 700-jähriges Bestehen. Der Höhepunkt des Brauwesens wurde 1645 erreicht, als man mehr als 30 Brauhäuser in der Stadt zählte. Noch heute erinnern Tafeln an einigen dieser ehemaligen Brauhäuser an längst vergangene Tage. Mit dem bekannten „Weitra Bräu“ oder dem Bio-Bier „Hadmar“ konnte die Brautradition jedoch bis in die Gegenwart weitergeführt werden. Eine ähnlich lange Geschichte weist die Brauerei Schrems auf, die 1410 erstmals urkundlich Erwähnung fand und seit 1838 durchgehend von der Familie Trojan geführt wird. Mit ihren diversen Schremser Bieren konnte sie seither nicht nur den österreichischen, sondern auch den internationalen Markt bereichern.

Burgruine DürnsteinGmünd im Waldviertel
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Natur und Kultur

Einmal im Jahr wird die Stadt Gmünd im Oberen Waldviertel zum Mekka der angesagtesten Schrammelmusiker, die auf den Bühnen um den Herrensee ihr Bestes geben. Sie wandeln damit auf den Spuren von Kaspar Schrammel, der ursprünglich aus Litschau stammte und Vater von Johann und Josef Schrammel, den Begründern der Schrammelmusik, war. Aber nicht nur die Musik nimmt in Litschau einen besonderen Stellenwert ein, auch die darstellende Kunst bekommt ihren Platz, wenn im Sommer die Bühnen für das Hin & Weg Theaterfestival geöffnet werden. Zeitgenössische Produktionen laden sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken ein und geben den Besuchern die Möglichkeit, sich emotional berühren zu lassen.

Copyright Titelphoto: Michael Knöbl_adobestock