Mai 23, 2024

Auf den Spuren des Jakobswegs

Ihr seid auf der Suche nach einer Reise, die Ruhe und Abenteuer verbindet? Möchtet dem Alltag entfliehen und euch eine kleine Auszeit nehmen? Dann könnte das Pilgern perfekt für euch sein. Unsere Community Bloggerin Meike hat sich für den portugiesischen Jakobsweg „Caminho Português“ von Porto nach Santiago de Compostela entschieden und wusste vom ersten Augenblick, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte. Begleitet Meike auf ihrer Reise voller atemberaubender Landschaften, unerwarteter Herausforderungen und bedeutender Begegnungen.

 

Der Start

Der Start meiner Reise war sehr aufregend. Nachdem ich mein Hostel in Porto verlassen hatte, begab ich mich zur imposanten Kathedrale, um meinen Pilgerausweis zu erhalten. Die Atmosphäre dort war erfüllt von einer ganz besonderen Energie – Gespräche mit anderen Pilgern, das Aufsaugen der historischen Kulisse und der erste Stempel waren Momente voller Vorfreude und Glück. Schließlich brach ich auf, doch wie das Schicksal es so wollte, verirrte ich mich gleich zu Beginn. Ein gelber Pfeil führte mich zurück zur Kathedrale, doch ich ließ mich nicht entmutigen. Nach dem Motto "Doppelt hält besser" startete ich erneut - dieses Mal auf dem richtigen Weg!  

Santiago de Compostela © Meike HelbigSantiago de Compostela © Meike Helbig

Die ersten Schritte

Meine ersten Schritte auf dem Jakobsweg waren ein Wechselbad der Gefühle. Die verschiedenen Straßen, Pfade und Wege boten mir eine Vielzahl von Eindrücken und Herausforderungen, aber auch Momente der Stille und des Innehaltens. Kein Tag war wie der andere! Durch malerische Dörfer, entlang ruhigen Küstenstraßen, idyllischen Landschaften, belebten Straßen, charmanten Orten, grünen Wäldern, staubigen Wegen und historischen Stätten erreichte ich nach 280 Kilometern mein Ziel - Santiago de Compostela! Ich erinnere mich mit Freude an diesen intensiven Augenblick, als ich um die Ecke bog und plötzlich vor dieser beeindruckenden Kathedrale stand. Glücklich und überwältigt von Emotionen, spürte ich, wie Freudentränen flossen und ich Gänsehaut bekam. Ich hatte tatsächlich das ersehnte Ziel des Jakobswegs erreicht. Für viele Menschen ist diese Kathedrale in Santiago de Compostela das ultimative Ziel ihrer Reise, und für diejenigen, die es erreichen, löst der Moment der Ankunft zweifellos viele Gefühle aus.

Die Route

Insgesamt brauchte ich zwei Wochen und 15 Tagesetappen, um von Porto nach Santiago de Compostela zu pilgern. Durchschnittlich legte ich dabei 20 Kilometer pro Tag zurück, wobei die längste Etappe von Esposende nach Viana do Castelo mit 30 Kilometern nicht nur wegen der Distanz, sondern auch aufgrund des Streckenverlaufs und der Schwierigkeit die anstrengendste für mich war. Es ist wichtig zu betonen, dass ich die Etappen im Voraus nicht geplant habe. Als Pilgerneuling wollte ich zunächst herausfinden, wie weit ich mit meinem Rucksack laufen konnte und wo meine körperlichen Grenzen lagen. Nach den ersten Tagen pendelte sich mein täglicher Rhythmus bei durchschnittlich 20 Kilometern ein, was für mich genau richtig war. Während meiner Wanderung auf dem Jakobsweg habe ich mich größtenteils spontan für meine Unterkünfte entschieden. Dies lag daran, dass ich nie genau abschätzen konnte, wie weit ich an einem Tag laufen würde.


Jakobsmuschel © Meike HelbigJakobsmuschel © Meike Helbig

Das Fazit

Mein Jakobsweg war geprägt von atemberaubenden Landschaften, sportlichen Herausforderungen, bedeutenden Begegnungen, mentalem Loslassen, physischen und psychischen Grenzen, Überraschungen, neue Geschichten und persönlichen Erkenntnissen. Eine spirituelle Reise, bei der ich wieder einmal über mich hinausgewachsen bin. Eines meiner Mottos der Pilgerreise war „Je stiller, desto mehr Erkenntnis“. Mit jedem Schritt wurde mein Herz leichter und ich warf emotionalen Ballast ab. Jede Etappe brachte ein neues Abenteuer. Auch die Zeit verlor ihre Bedeutung, denn ich lebte im Moment. Schritt für Schritt. Buen camino! 

 

Noch mehr Infos zu den einzelnen Etappen, eine Etappen- und Unterkunftsübersicht und vieles mehr findet ihr bei Meike im Blog:

Spanien - MEIKE REIST
Portugal - MEIKE REIST

Über Meike:

Schon seit der Schulzeit interessiert sich Meike für Geografie und andere Kulturen. Nach einem aufregenden Auslandsjahr in England war das Feuer dann endgültig entfacht. Sie arbeitet seither in der Touristikbranche und hat alle Kontinente außer der Antarktis besucht. Das Reisen ist ihre Leidenschaft, genauso wie ihr Reiseblog. Dort berichtet sie von ihren Abenteuern und gibt jede Menge Tipps und Inspirationen. Sie liebt Individualreisen, Roadtrips, außergewöhnliche Destinationen und wunderschöne Landschaften. Ihr Blog ist vielfältig und auf keine Reiseart oder Ziel festgelegt - Meike schreibt über alles, was sie fasziniert, immer in Verbindung mit einer Brise Freiheit, Abwechslung, Neugier und Mut!