Die Seine durchquert Frankreich von Osten nach Westen auf einer Länge von über 700 Kilometern und ist nach der Loire der zweitlängste Fluss Frankreichs. Manchmal werden Zweifel an ihrer Identität laut, denn ihre ersten Nebenflüsse (Aube, Yonne und Marne) sind größer als die Seine selbst. Niemand zweifelt jedoch die Quelle an, die im Departement Côte-d'Or liegt, an jenem geheimnisollen Ort, an dem zahlreiche Sakralobjekte gefunden wurd-den, die belegen, dass unsere Vorfahren hier die Göttin Sequana verehrten. Die Seine wurde zwar schon seit der Vorgeschichte befahren, aber die »moderne« Navigation beginnt in der ersten Hälfte des 19. Jh. Durch den Bau von Nadelwehren und die Vertiefung des Fahrwassers konnten immer größere Schiffe die Häfen in Paris anfahren. Heute geht die Schifffahrt bis weit oberhalb der Hauptstadt, und die Großschifffahrts-Einheiten können sogar bis Nogent-sur-Seine fahren. Leider sind die letzten Kilometer zwischen Nogent und Marcilly nicht mehr befahrbar. Wir haben die Strecke zwar in unseren Wasserstraßenführer aufgenommen, aber es ist nun Ihre Aufgabe, verehrte Sportschiffer, die nötigen Schritte zu unternehmen, damit die Kommunen die Strecke wieder schiffbar machen. Oberhalb von Marcilly war die Schifffahrt früher über den Canal de la Haute-Seine in Richtung Troyes möglich. Trotz der Sanierungsarbeiten an den Schleusen und Brücken ist dieser Kanal endgültig für die Schifffahrt geschlossen. Wir haben ihm dennoch zwei Seiten gewidmet, denn die Liebhaber von historischen Kanälen möchten ihn vielleicht auf dem Treidelpfad erkunden, der vollkommen instandgesetzt ist. Um den starken Verkehr in Paris zu umgehen, können Sie über den Canal Saint-Denis und den Canal Saint-Martin fahren. Die beiden Wasserstraßen gehören zu Paris und werden in diesem Führer behandelt. Wir haben auch den Canal de l'Ourcq aufgenommen, obwohl er nur für kleine Wasserfahrzeuge befahrbar ist. Um Ihnen zuverlässige Informationen über die Seine liefern zu können, haben wir diesen Fluss mehrmals befahren. Der Handelsverkehr hat in den letzten Jahren tatsächlich zugenommen, aber die Großschifffahrtsschleusen sind absolut für die Freizeitschifffahrt geeignet. Es ist genügend Platz für alle Verkehrsteilnehmer vorhanden, unter der Bedingung, dass alle die Anweisungen des VNF-Personals beachten. Eine Erkundungsfahrt auf diesem herrlichen Fluss können wir Ihnen also nur wärmstens empfehlen.