Einigung im Atomstreit, Ende der jahrelangen Wirtschaftssanktionen des Westens, Stärkung der Reformkräfte bei Wahlen: Positive Nachrichten aus einer Weltgegend, aus der ansonsten wenig Positives zu berichten ist, erreichen uns heute ausgerechnet aus Iran. Aber auch neue Spannungen mit dem Nachbarn Saudi-Arabien sowie ungewisse Wirtschaftsaussichten gehören zum Bild eines Landes, das noch keineswegs zur Ruhe gekommen ist.
Werner van Gent und Antonia Bertschinger führen uns mit diesem Buch hinter die aktuellen Ereignisse, leuchten hinter die Kulissen des Gottesstaates. Sie korrigieren das durch Vorurteile geprägte Iran-Bild und zeigen uns unvermutete und oft überraschend witzige Facetten: Von wahrsagenden Kanarienvögeln über rebellische Lyrik bis hin zum nordiranischen Knoblauchgeheimnis wird die Leserschaft in den iranischen Alltag eingeführt, der zunächst so anders erscheint und dann doch so vertraut wirkt.
Die Darstellung dieser kaum bekannten Seite Irans ist verflochten mit politischen Analysen und historischen Hintergrundskizzen, die über die sattsam bekannten Probleme und vermeintlich so naheliegenden Antworten weit hinausreichen. Iran ist viel mehr als Kopftuchfrage und antiwestliche Rhetorik. Entstanden ist ein Buch, das Iran nicht primär als Problemfall begreift, sondern als eine höchst lebendige Kultur, als Ort des Genusses, aber auch der tiefen Schwermut, ein Ort der Ausweglosigkeit, aber auch des Aufbruchs – kurz, das Buch soll und wird den Wunsch entstehen lassen, das Land selber kennenzulernen.
Iran ist einer der wichtigsten Player im chaotischen Mittleren Osten – und ein faszinierendes und vielstimmiges Land. Dieses Buch beschreibt das Land und seine Bevölkerung jenseits der gängigen Klischees.
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