6.000 km - 6.000.000 Schafe - ein Priester Abermillionen Schafe leben in Irland und den 8 Ländern, welche die Via Columbani auf den Spuren der irischen Mönche noch durchquert. Und - gefühlt - die meisten von ihnen starrten im Sommer 2022 wiederkäuend auf Johannes Maria Schwarz, der zwischen Mai und September als Pilger von Irland nach Italien marschierte. In Santiago, Rom und Jerusalem war der Geistliche bereits zu Fuß gewesen. Auch zu den Heiligtümern der Alpen war er aufgebrochen. Auf den 30.000 Kilometern seiner Pilgerwege ist er vor rumänischen Hirtenhunden geflohen, hat mit ukrainischen Mücken gekämpft (und verloren), Stierläufe ohne Pamplona zuwege gebracht, Nacktschnecken entschieden zurechtgewiesen und sich dank dieser hier beschriebenen Reise nun auch angeregt mit unzähligen Wollträgern unterhalten. Bisweilen, so sagt er, ging es dabei auch um das Ziel dieser Reise, das nie in der Strecke bemessen war. Schwarz folgte auf diesem neuen Europäischen Pilgerweg den Spuren von Kolumban und dessen zwölf Gefährten, die sich im Jahr 590 auf ihrer Insel der Seligen einschifften, um einen Kontinent im Chaos neu für Glaube und Wissenschaft zu gewinnen. So findet sich zwischen diesen Buchdeckeln nicht nur ein immer wieder humoristisches Tagebuch eines Pilgers des 21. Jahrhunderts, sondern auch eine historische Spurensuche zum irischen Mönchstum und seinem Erbe in Europa - ein Erbe, das nicht bloß Geschichte ist. Denn 1400 Jahre nachdem Kolumban unter dem Segel seinen Kopf in den stürmischen Wind der Irischen See gehalten hatte, um als “Erdenpilger” die Heimat nie wieder zu sehen, können, so der Autor, Kolumbans geistige Söhne vielleicht auch den Weg zu Antworten auf Fragen unserer Zeit weisen.
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