Gruber Peter - Bewimpertes und Rostblättriges

Gruber Peter - Bewimpertes und Rostblättriges

9783200064775
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Bewimpertes und Rostblättriges. Zwei Bezeichnungen, die sich von der Königin der Alpenblumen ableiten, von der Alpenrose. Es gibt zwei Arten davon. Die eine, die häufig in den Kalkgebieten anzutreffen ist, deren Blätter beiderseitig grün und Ränder zart bewimpert sind, nördlich des Steirischen Ennstals im Dachsteinmassiv. Die andere, die auf silikatreichen Böden beheimatet ist, benannt nach den rostfarbenen, bräunlichen Unterseiten ihrer Blätter, südlich der Enns in den Tauern. Es gibt Überwanderer, was den natürlichen geologischen Gegebenheiten, zusehends aber auch klimatischen Einflüssen geschuldet ist. Bewimpertes und Rostblättriges gilt ebenso für das literarische Spektrum dieses Kompendiums, jedenfalls symbolischer Natur. Als Überwanderer sieht sich auch Peter Gruber selbst, zwischen seinen Aktionsräumen und Lebenswelten und was die literarischen Formen betrifft. Dieses Buch ist eine Sammlung von Erzählungen, Essays, Märchen, Almtagebuch-Auszügen, historischen Hinterfragungen und Mundart-Charivaris. Entstanden in den Jahren 1999 bis 2019. Eine Lektüre, die ein besonders anschauliches Lesevergnügen verspricht. Erinnerungswerte Momentaufnahmen aus zwei Jahrzehnten. Bevor sie verloren gehen, festgeschrieben in diesem Lesebuch. Leseprobe "Ist das denn mein Steig? Notizen nach einem Alleingang durch die Wildnis. Ein Experiment. Die Querung von der Wiesalm zum Heilbronner Kreuz in der Direkten. Ein Versuch. Eine Route, vor der selbst Bergerfahrene zurückweichen: Da verfranzt du dich zwischen Gebirgsfalten und Latschenriegel, dass es ärger nicht ginge! Du gerätst in unbegehbare Kare, von denen es keinen Ausweg zu geben scheint! Schon gar nicht sollte man in dieser Elendsgegend allein unterwegs sein! Steige. Das sind Wege, die von Alm zu Alm führen. Am östlichen Dachsteinplateau. Im Kemetgebirge, dem baumreichen Teil des Gebirges. Am Stein, der Karstschönheit zwischen Waldgrenze und Gletscher. Viehwege, Schafsteige, Hirtenpfade, Jägerstiege. Einige mit halbwegs guter Markierung, andere vom Zwergsträucher-Wildwuchs verdeckt und unauffindbar. Steige, die sehr alt sind. Über Stock und Stein und Strauch führend. Um Kare, Kessel, Höcker herum. In Weidemulden und auf Äsungen. Bergauf und bergab. Durch Wälder. Über Almen. Nur für den Tritt von Menschen und Tieren geeignet, nicht für Fuhrwerke, nicht einmal für die einfachsten ihrer Art, auch nicht für geländegängige Fahrräder. Steige mit reizvoll klingenden Namen: Rotlackensteig, Hochtischlsteig, 73er-Steig, Gratlackensteig, Finetsteig, Königreicher Umadumwegerl. Steige. Zugänge ins Dachsteingebirge. Abseits von Kletter-Routen und Ausflugs-Sehenswürdigkeiten. Ein vielfältiges Gebirge. Der Dachstein bietet auch steigloses, mehr oder weniger nutzloses Gelände. In allen Bereichen des sich über drei Länder ausdehnenden Gebirgsstocks gibt es sie. Wildnisabschnitte, die sogar im Zeitalter von Satelliten-Navigation unberührt geblieben sind. Und wenn schon einmal eine menschliche Seele darin herumirrt, ist dies vielleicht kaum nennenswert. Denke ich mir jedenfalls immer wieder, wenn ich derartige Abschnitte von fernen Anhöhen aus betrachte und damit liebäugle, dort oder da eigenmächtig Schritte zu setzen." [ aus „Bewimpertes und Rostblättriges“ von Peter Gruber ]
Medienart:
Bücher
EAN:
9783200064775
Kategorien: Bergerzählungen
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