Zum 100. Geburtstag des Autors erhalten seine Lebenserinnerungen (1999) endlich eine ISBN und finden so den Weg zurück ins Dasein.Seit seiner Schulzeit in Znaim führte der Lebensweg aus der südmährischen Heimat seiner Eltern und Großeltern, begleitet von Entdeckerfreude und den Fragen seiner Zeit, nach Wien. Dort studierte er Kulturtechnik mit Schwerpunkt Stahlbeton, folgte verwegenen Klettersteigen, schlug sich durch die Niederungen der Ersten Republik und kam über das Emsland an die Betonbunker des Westwalls. Als einziger von drei Söhnen noch am Leben, diente er im Krieg in der Etappe, beschossen durch die Partisanen auf dem Balkan und bombardiert von den Aliierten in Italien. So entstanden die Wehrmachtstagebücher 1943-45, die ungekürzt wiedergegeben sind. In den glücklichen Jahrzehnten danach, als seine Wertschätzung der Landschaften und ihrer Schönheiten den drei Söhnen schon in Herz und Blut übergegangen war, endete seine berufliche Laufbahn als einer der führenden Betontechnologen Westösterreichs. Mit Vorliebe bereiste er die Mittelmeerländer, schrieb einen Wanderführer über Vorarlberg, widmete sich den Mineralien und auch der Politik. Da beschäftigte ihn stark die Menschenverachtung besonders im Dritten Reich. Wie überraschend doch wurde seine Vision eines Europa wahr, in dem auch die Deutschen „ohne Grenzen beisammen leben dürfen“. Und sein „Blick zum Balkan“ nahm die Zukunft schier vorweg. Die Beherzigung von Tugenden und eine unbezwingbare Liebe zur Natur wiesen ihm den Weg. Wie ein Zeichen der Versöhnung mit dem Unbill der Politik vereinen nun die Nationalparks Národní park Podyjí (1991) und Thayatal (1992 initiiert) die heimatliche Landschaft der Altvorderen diesseits und jenseits politischer Grenzen.
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