Gelächter, Löffelklappern und Geschmatze dringen hinaus auf die Straße, Musik und Schüsse. Stimmen sind zu hören, die von Ndozo und Fanti und all den anderen Waisen, Witwen und Verwandten, die unter dem Dach des Großvaters Zuflucht gesucht und Arbeit gefunden haben. Es ist ein Haus, das in E.C. Osondus Romandebüt zur Hauptfigur avanciert, das zum Schauplatz wird und zum Symbol für das Vergehen der Zeit - aber alles andere als ein gewöhnliches. Begehbar wie separate Zimmer werden die einzelnen Schicksale seiner Bewohner und durch sie das Panorama eines Arbeiterviertels mit seinen Routinen und Bräuchen in einer namenlosen afrikanischen Großstadt aufgerollt. Es wird gehandelt und gefeilscht, gestritten und gekreischt, geheiratet und geliebt. Lebhaft geht es zu, zuweilen überschlagen sich die Ereignisse, doch durch die kindlich wache Erzählstimme bekommen auch Kindstötung, Totschlag und Diebstahl unverstellt ihren Platz, und die sich zahlreich zu Wort meldenden, aber namenlos bleibenden Nachbarn und Anwohner übernehmen die vermittelnde Rolle des Chors in der griechischen Tragödie.
In Dieses Haus ist nicht zu verkaufen erschafft E. C. Osondu einen allegorischen und surrealen Mikrokosmos, ein Schwanken zwischen Apokalypse und Hommage. Er webt seinen Romanstoff aus schlichten Sätzen, die der jungen Erzählstimme Glaubwürdigkeit verleihen, und schöpft aus dem Reichtum des oralen Erzählens. Voller Humor und traditionellem Liedgut, sowie Mythen, Fabelwesen und Magie atmet der Roman bei aller Schwere der Themen eine große Lebendigkeit.
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