Lange bevor Rom zu einer Weltmacht aufstieg, war Europa von den Kelten besiedelt. Sie bewohnten ein Gebiet, das von Spanien bis in die Türkei reichte. Die einzelnen keltischen Stämme verband eine gemeinsame Kultur und Sprache. Heute noch werden moderne keltische Sprachen wie Irisch, Schottisch-Gälisch, Walisisch oder Bretonisch in bestimmten Regionen Irlands, Schottlands, Wales und der Bretagne gesprochen.
Die Kelten gaben ihre Geschichte und Religion von Generation zu Generation mündlich weiter. Im Lauf der Zeit verbanden sich tatsächliche Ereignisse mit fantasievollen Mythen. Für die Nachwelt ist es daher oft schwer, den wahren Kern einer Legende zu erkennen. Keltoi werden die Kelten in griechischen Schriften genannt, bei den Römern heißen sie Galli – ein kriegerisches Volk seien sie, das Spaß am Morden und Plündern hat.
Wie weit kann man allerdings den griechischen und römischen Berichterstattern glauben? Rom konnte seine Feldzüge jedenfalls um einiges leichter rechtfertigen, indem es seine Feinde als barbarisch und unzivilisiert darstellte. Die Archäologie dagegen belegt anhand von Fundmaterial ein friedliches Leben der Kelten als Bauern, Handwerker und Händler. Auch das niederösterreichische Weinviertel war von keltischen Stämmen besiedelt. Siedlungen von bisher ungeahnter Größe wie etwa in Roseldorf geben uns heute Zeugnis vom Leben der Menschen vor 2300 Jahren. Die Archäologie liefert dafür wichtige Hinweise. In Zusammenarbeit von Archäologie, Archäozoologie und Archäobotanik entstehen Lebensbilder, die die Nebel der Vergangenheit langsam lichten.
Das Titelbild des Buches bietet einen Schnappschuss von einem der seit 1997 im MAMUZ in Asparn an der Zaya stattfindenden „Keltenfeste“.
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Ihr Team von freytag & berndt