1868 stach das Expeditionsschiff »Grönland« mit zwölf Mann Besatzung in Richtung Norden in See. Die Mannschaft sollte im Auftrag des bekannten Geographen, Kartographen und Zeitschriftenherausgebers August Petermann die Ostküste von Grönland erforschen und dessen Theorie belegen, daß eine warme Strömung das Meer am Nordpol eisfrei hielt. Zum Kapitän der Expedition wurde Karl Koldewey ernannt.
Die Route des Schiffes führte von Bergen über Jan Mayen zur Ostküste von Grönland. Schon bald blieb das Schiff im Packeis stecken. Fast 200 Seemeilen driftete die Mannnschaft eingeschlossen im Eis nach Süden, drang aber nicht zur grönländischen Küste vor. Danach wurde Spitzbergen angesteuert. Entlang der Westküste ging es nach Norden, bis das nördliche Packeis erreicht wurde. Weil sich keine Passage durch dieses hindurch finden ließ, segelte die »Grönland« wieder nach Süden, um einen zweiten Versuch zu unternehmen, den Packeisgürtel von Ostgrönland zu durchdringen, jedoch wieder ohne Erfolg.
Ein weiteres Mal segelte die »Grönland« zum Spitzbergen-Archipel und ankerte in der Hinlopenstraße. Dort wurden Erkundungsausflüge an Land unternommen, die Küstenlinien kartiert und etliche Orte benannt. Am 28. September 1868 kehrte die erste deutsche Nordpolar-Expedition nach Bergen zurück. Obwohl sie ihre Ziele aufgrund der 1868 schwierigen Eisverhältnisse nicht erreichen konnte, lieferte die Expedition wichtige arktische Erkenntnisse, die sich im nächsten Jahr bei der zweiten Nordpolar-Expedition auszahlten.
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