Johann Strauss (Sohn) verbrachte elf Sommer als gefeierter Kapellmeister im europaweit bekannten Musikzentrum Pawlowsk bei Sankt Petersburg. Die ersten Jahre waren geprägt von einer leidenschaftlichen Liebe zu der russischen Aristokratin und Komponistin Olga Smirnitzkaja. Obwohl Strauss um Olgas Hand anhielt, verhinderte die ablehnende Haltung ihrer Eltern und seiner Mutter die Heirat. Die gemeinsame Flucht scheiterte jedoch an seinem Zögern, für diese Liebe einzustehen. Fast dreißig Jahre später kehrt der inzwischen 60-jährige Strauss nach St. Petersburg zurück. In seinem Hotelzimmer schreibt er den Bericht seines Lebens, dessen Zentrum in der unerfüllten Liebe zu Olga und in seinem „eigentlichen“ Leben in Pawlowsk liegt. Seine lebenslang wiederkehrenden Erkrankungen, Zusammenbrüche und charakterlichen Sonderlichkeiten erscheinen nun in einem neuen Licht – nicht als „Grillen“, sondern als Spuren einer bislang geheime Ursache. „Nur einen Sommer habe ich wirklich gelebt“ lautet das bittere Resümee dieser wütenden, komischen und schonungslosen Selbstanklage eines in vielerlei Hinsicht zerrissenen Künstlers.
„Michael Dangl verwandelt Strauss zum Archetypus. Mit allem, was ich sonst in unserer Literatur vermisse: Leichtigkeit, Eleganz, Stil – und Witz.“
Michael Köhlmeier
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