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Über Jahrhunderte Residenz der Kurfürsten und Erzbischöfe, wurde das Mainzer Schloss nach dem Untergang des Kurstaates zu einem Mittelpunkt des bürgerlichen Lebens in Mainz. Von den Sitzungen des Jakobinerclubs in der Französischen Revolution über Veranstaltungen des Vormärz sowie der Revolution 1848 bis schließlich zur beliebten Fernsehfastnacht der Nachkriegszeit erlebte der historische Bau bis heute zahllose bedeutende Ereignisse in seinen Mauern.
Als Sitz und zum Teil sogar als Gründungsort sämtlicher Mainzer Museen, unter ihnen das Gutenberg-Museum und das Römisch-Germanische Zentralmuseum, entwickelte es sich zugleich zum wissenschaftlich-kulturellen Zentrum der Stadt. Im 19. Jahrhundert als herausragendes Denkmal der deutschen Renaissance wiederentdeckt, erfuhr das Schloss seit 1902 eine mustergültige Restaurierung, in der sich die aktuellen Umbrüche innerhalb der denkmalpflegerischen Auffassungen der Zeit widerspiegeln.
Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau spielte der Bau eine wichtige Rolle in den städtebaulichen Konzepten für das Regierungsviertel von Rheinland-Pfalz. Die Beiträge des Bandes beleuchten erstmals im Zusammenhang die facettenreiche bürgerliche Epoche der ehemaligen Residenz und stellen im Vorfeld geplanter Umbaumaßnahmen seine Bedeutung als „Bürgerschloss“ in den Vordergrund.
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