Die Keule zählt wohl zu den menschheitsgeschichtlich ältesten Waffen. Das Vorkommen unterschiedlichster Versionen von Keulen als Schlag-, Hieb- und Wurfwaffen ist jedoch gerade in Ozeanien außerordentlich bemerkenswert. In allen drei Großregionen der Pazifischen Inselwelt – Polynesien, Mikronesien und Melanesien – wurden Keulen als Waffe, aber auch als identitätsstiftende Ritualgegenstände verwendet. Sie symbolisieren nicht nur Wehrhaftigkeit, sondern galten als herrschaftliche Insignien und Statussymbole. Ergologisch und technologisch betrachtet zeichnen sich die verschiedenen Keulentypen durch unterschiedliche Materialien sowie Herstellungs- und Dekorationsverfahren aus. Darüber hinaus wurden Keulen in variantenreichen Schlagtechniken und Taktiken zur Anwendung gebracht: die Funktion der Keule folgte so der jeweiligen Form.
Dieses Buch vereint die komplexe Vielfalt aller Keulentypen der ozeanischen Inselgesellschaften und analysiert deren historische Verwendungszusammenhänge. Beispielhaft wird die Keulensammlung des Weltmuseums Wien in ihrem Variantenreichtum dargestellt. Die vielen Abbildungen im Buch unterstreichen, dass das exotisierende europäische Südsee-Bild eng mit der inszenierten Darstellung von pazifischen Inselbewohnern mit ihren Keulen verbunden ist.
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