Sie war eine der beeindruckendsten Elektrolokomotiven, die je in Deutschland gefahren sind. Wenn sich ein Krokodil der Baureihe E 94 näherte, bebte die Erde. Über ein halbes Jahrhundert verrichteten Krokodile Schwerstarbeit in den Gebirgen Deutschlands und Österreichs. Die Baureihe E 94 war eine Weiterentwicklung der E 93, die 1933-1939 gebaut worden war (E93 01 bis 18). Aufgrund der grünen Farbgebung und der gelenkigen Vorbauten wurden die schweren Güterzugloks Krokodile genannt. Auch andere Bahnen hatten ähnliche Lokomotiven. Es gab schweizer, rhätische, französische und luxemburgische Krokodile, die ebenfalls mehr als ein halbes Jahrhundert zuverlässig fuhren.
201 Exemplare der robusten E 94 wurden zwischen 1940 und 1956 gebaut. Die Lok wurde 1940 als Kriegslok eingestuft und so konnten über 100 Loks 1940-1944 gebaut werden. Viele wurden im Krieg schnell zerstört.
Nach 1945 kamen 66 Loks nach Westdeutschland (ab 1968 DB 194), 23 in die spätere DDR (ab 1970 DR 254, Eisenschweine genannt) und 44 nach Österreich (ab 1954 ÖBB 1020).
1954-56 liess die Bundesbahn noch eine Nachbauserie dieser erfolgreichen Lok fertigen, auch die ÖBB bekam noch drei Krokodile dazu. Die schweren Güterzugloks fuhren in der DDR, in Süddeutschland und in Österreich, oft bis zum Brenner. In den deutschen Gebirgen wurde die E 94 regelmässig als Schiebelok eingesetzt. In den Alpen leistete die schwere Vorpanndienste, zog für die ÖBB anfangs auch jahrelang hochwertige Reisezüge.
Ursprünglich wurden die E94 mit Stromabnehmern mit einfacher Wippe ausgestattet. Um Stromabrisse durch Schwingungen in der Fahrleitung zu vermeiden, mussten beide Stromabnehmer am Fahrdraht sein. Später erhielten viele Loks Stromabnehmer der Bauart DBS 54 mit einem doppelten Schleifstück. Deswegen genügte ein Stromabnehmer am Fahrdraht. Üblicherweise wurde der in Fahrtrichtung hintere Stromabnehmer angelegt, sodass sich der Abrieb der Kohle am Schleifstück nicht auf dem Lokdach verteilte.
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