Die Einheitselloks der Baureihe 140 standen in Deutschland nie im Mittelpunkt des Interesses der Eisenbahnfans. Auf der Beliebtheitsskala rangierten sie lange Zeit ganz unten. Waren es doch genau diese Loks, die die geliebten Dampf- und Altbauelloks landesweit abgelöst haben.
Mit 879 gelieferten Maschinen waren die 1957 bis 1973 gebauten Lokomotiven der Baureihe E 40, ab 1968 als Baureihen 140 und 139 geführt, die am meisten gelieferten Loks in Deutschland. Sie waren so allgegenwärtig, dass Fotografen lange Zeit gelangweilt das Stativ beseite drehten, wenn eine 140er vor der Linse auftauchte.
Doch nach teilweise 45 Betriebsjahren war auch die Zeit für die 140 bald vorüber, immer mehr Loks wurden ausgemustert. Und zunehmend wurde nun auch die ausserordentliche Robustheit und Qualität dieser Maschinen anerkannt. Welches Auto oder welcher Lkw würde über 40 Jahre zuverlässig fahren und dabei derart schwere Lasten transportieren?
Ihre Beliebtheit stieg auch im Betriebsdienst: ausser dem elektronischen Buchfahrplan EBuLa benötigte die 140 keine Elektronik. Ein immenser Vorteil: ihre Technik war sichtbar und noch leicht verständlich. Als letzte der vier ab 1957 gebauten Einheitselloks (110, 140, 141 und 150) wurde die 140 selbst im neuen Jahrtausend noch hauptuntersucht. Die 140 galt als Mädchen für alles und konnte auf den elektrifizierten Strecken sehr vielseitig eingesetzt werden.
Eine Lok der Baureihe E 40 kostete die Bahn 1,29 Mio DM, die Ausfertigung als E40.11 mit elektrischer Bremse (spätere 139) 1,37 Mio DM. Ab E40 163 wurden die Loks mit Doppellampen statt mit Einfachlampen ausgeliefert. Ab 1968 wurden von 140 685 aufwärts alle weiteren Maschinen unter der neuen Baureihennummer 140 in Dienst gestellt. Die meistgebaute Lok der Deutschen Bundesbahn war ursprünglich für den Güterzugverkehr im Flachland vorgesehen. 1969 erhöhte die DB die Geschwindigkeit der 140 ohne grossen Umbau von 100 auf 110 km/h. Dadurch konnten die Maschinen etwas flexibler im Reisezugverkehr verwendet werden. Zu diesem Zweck wurden ab Werk die 140 706 und 140 757-879 mit einer Wendezug- und Doppeltraktionssteuerung ausgerüstet. Nachgerüstet wurden auch die 140 195, 196 und 362. Solche nachgerüsteten Maschinen sollten später auch diejenigen sein, die als letztes zur Ausmusterung anstanden.
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