In ›Anatomie eines Augenblicks‹ schildert Javier Cercas den entscheidenden Augenblick am 23. Februar 1981, als das Schicksal der noch jungen Demokratie Spaniens auf der Kippe stand: Das Parlament war umstellt, die Putschisten in den Startlöchern, aber der damalige Präsident und der junge König blieben unerschütterlich. Wie in einem Thriller entfaltet Cercas diesen Moment und analysiert ihn.
Alberto Manguel äußerte sich begeistert: »Ein grandioses Thema garantiert noch lange keine ebenso grandiose Darstellung. Im Fall von ›Anatomie eines Augenblicks‹ ist jedoch eines der wichtigsten Werke der spanischsprachigen Literatur unserer Zeit dabei herausgekommen. Das Buch ist in jeder Hinsicht beispielhaft. Cercas ist es gelungen, in einem ruhigen, flüssigen, genauen Stil einen entscheidenden Augenblick der spanischen Geschichte zu erhellen. Man glaubt, eine politische Chronik zu lesen, deren Handlung durch ihre dramatische Kraft bewegt; in Wirklichkeit jedoch werden wir wie bei den großen griechischen Tragödien zu Zeugen einer grandiosen Tat des Widerstands gegen die sich ständig wiederholende Infamie der Geschichte.«
Mit dem Gespür für Spannung und dem Auge des Romanautors schuf Javier Cercas das bewegte Standbild einer dramatischen Episode, die Spaniens Geschichte hätte auf den Kopf stellen können.