OsteuropaUkraineFriedenspreis des Deutschen BuchhandelsDonbassBelletristische DarstellungCharkiwAnarchiejunger MannNestor MachnoSex Pistolsedition suhrkamp 2522ES 2522ES2522Anarchy in the UKR deutschFreiheitspreis der Frank-Schirrmacher-Stiftung 2022Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2022Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken 2022
»Vergiß die Politik, lies keine Zeitung, geh nicht ins Netz, verweigere deine Stimme« – so beginnt der »Linke Marsch«, ein Kapitel aus Serhij Zhadans zweitem Prosaband, dem ein Song der Sex Pistols, Anarchy in the UKR, als Motto dient. Zhadan ist dabei, sich zur stärksten Stimme der jungen ukrainischen Literatur zu entwickeln – und zum Antipoden von Juri Andruchowytsch. Auch Zhadans Ich-Erzähler ist ständig im Zug oder in bizarren Landschaften unterwegs. Doch es zieht ihn nicht zu den Ruinen der habsburgischen Vergangenheit, sondern in die Industriebrachen des Donbass im Südosten des Landes – an die Orte des von den Sowjets zerschlagenen Anarchokommunismus. Niemand scheint sich an Nestor Machno zu erinnern. Anarchismus, das gab es nie. Bis er im November 2004 in Charkiw, zu Füßen des »Fuck-Lenin-Denkmals«, wiederaufersteht.
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