Während des Kalten Kriegs galt Albanien als »das Nordkorea Europas«. Unter Diktator Enver Hoxha herrschte ein bisweilen bizarres Regime, das sich selbst von den meisten sozialistischen »Bruderländern« isoliert hatte und das Land mit einem Netz von 200 000 Bunkern überzog. Nach dem Sturz des Kommunismus flohen Hunderttausende Albaner vor den miserablen Lebensumständen in ihrer Heimat. Arm ist das Land auf dem Westbalkan nach wie vor, doch es lockt immer mehr Touristen an: 450 km Mittelmeerküste mit vielen noch unverbauten Stränden, malerische Gebirgsregionen, UNESCO-Welterbestätten und überaus gastfreundliche Einwohner sorgen dafür.
Christiane Jaenicke hat Albanien noch unter Hoxha kennengelernt und seitdem immer wieder dort gelebt und gearbeitet. In ihrem Buch zeichnet sie das Porträt eines Landes im Umbruch, in dem einerseits noch archaische Traditionen wie die Blutrache gepflegt werden, andererseits der Weg nach Westen eingeleitet ist. Dabei wirft sie auch einen Blick auf die albanische Bevölkerung in den Nachbarstaaten, vor allem im Kosovo.
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